WITTE
Schließ­zylinder

WITTE Schließzylinder WITTE Schließzylinder

Unsere Entwickler helfen dabei, dass Handschuh­fächer vieles verzeihen

So ein Schließzylinder im Handschuhfach muss im Laufe seines Lebens eine Menge einstecken. Damit er trotzdem zuverlässig funktioniert, haben sich unsere Ingenieure einiges einfallen lassen. Und für unseren Kunden Witte Automotive die gesamte Prozesskette samt Prüfmethoden entworfen – und so eine extrem präzise Fertigung eines außerordentlich filigranen Schließzylinders mit sechs Durchbrüchen möglich gemacht.

Kunde WITTE Automotive
Industrie Automobil­industrie
Leistungen Prozess­entwicklung­
Fertigung
Kunststoff POM-C

Die Herausforde­rung

Ein filigranes Kunststoffteil mit 6 Durchbrüchen, das über Jahre zuverlässig gefertigt werden kann und reibungslos funktioniert

Für unseren Kunden Witte Automotive haben wir das Gehäuse eines Schließzylinders für Handschuhfächer gefertigt. In dem Schließzylinder sind 6 Schließbleche. Und für jedes Schließblech muss ein Durchbruch in unser kleines Kunststoffteil. An sich ist das für uns noch keine Herausforderung. Aber mit Funktionsflächen in jedem dieser sechs Kanäle wird es doch ganz schön herausfordernd. Erst recht, wenn wir dabei Toleranzen von wenigen Hundertsteln – weniger als ein menschliches Haar – einhalten müssen.

Für uns war das gerade herausfordernd genug. Denn hier konnten wir unsere Stärken voll ausspielen. Wir haben Grat und Flakes in den Kanälen den Kampf angesagt. Und mit unserer interdisziplinären Herstellbarkeitsbewertung Stück für Stück den gesamten Prozess entwickelt, mit dem wir dieses filigrane Kunststoffteil über Jahre hinweg prozesssicher fertigen. Und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Schließzylinder im Handschuhfach nicht ausfällt, sondern vieles verzeiht.

Unsere Lösung

Umfassende Herstellbarkeitsbewertung und Prüfmethoden


Nicht viele Kunststoff-Spritzgießer haben das nötige umfassende Know-how und einen ganzheitlichen Blick, um branchenführende Prozesse zu entwickeln. Aber wir sind nicht viele, sondern brill+adloff. Und wir lieben es, Herausforderungen zu meistern, an die sich andere nicht herantrauen. Für unsere Prozessentwicklung beim WITTE Schließzylinder standen zwei Dinge besonders im Vordergrund: unsere umfassende Herstellbarkeitsbewertung und unsere Prüfmethoden.

Herstellbarkeitsbewertung & Zeichnung



Unsere Herstellbarkeitsbewertung ist wirklich etwas Besonderes. Denn dabei arbeiten wir interdisziplinär mit Entwicklung, Werkzeugbau, Fertigung und ggf. Logistik besonders eng zusammen. Und betrachten jedes Funktionsmerkmal ganz genau. Um so die Herstellbarkeit eines Teils in jedem seiner Merkmale ganzheitlich zu bewerten. Und Empfehlungen abzugeben, wie der Artikel noch verbessert werden kann. So haben wir z. B. dafür gesorgt, dass wir ausreichende Entformungsschrägen für die reibungslose Fertigung unseres Schließzylinders haben, obwohl zwischen dem 5. und 6. Kanal aus Funktionsgründen keine Entformungsschräge zulässig war.

Unsere Erkenntnisse aus der Herstellbarkeitsbewertung haben wir direkt in unsere Zeichnung einfließen lassen. Und die zeigt, wie wichtig unsere umfassende Herstellbarkeitsbewertung ist. Wir sind mit einer Entwicklungszeichnung gestartet und arbeiten inzwischen mit einer Index-19-Zeichnung. Wir haben also schon einige Anpassungen an der Zeichnung – und damit auch der Konstruktion des Schließzylinders – vorgenommen. Und uns dabei immer weiter in Richtung eines zuverlässigen Prozesses bewegt.

Mit so interdisziplinären und umfassenden Bewertungen kommen keine 08/15-Zeichnungen zustande. In der Zeichnung unseres Schließzylinders ist z. B. relativ viel Text. Das war nötig, um die vielen funktionalen Anforderungen mit engen Toleranzen zu berücksichtigen und in der Konstruktion optimal umzusetzen. Denn so konnten wir schon von Anfang an notwendige Prüfungen und Prüfmethoden mitdenken. Und unsere Lösung nachhaltig prozesssicher gestalten.

Prüfmethoden



6 filigrane Kanäle. Jeder mit einer Funktionsfläche. Und das mit Toleranzen im Hundertstel-Bereich. Für den Kanal-Durchmesser war das gar nicht so einfach. Denn Grat oder Flakes – also kleinste Gratrückstände, auch Gratflusen genannt – konnten wir hier gar nicht gebrauchen. Die hätten nämlich dafür gesorgt, dass die Schieber, die in einem Kanal gegeneinander laufen, unter Umständen blockieren. Und dann wäre das Handschuhfach nicht mehr ab- oder aufschließbar.

Grat und Gratflusen sollten schon früh im Prozess vermieden werden. Das ist klar. Und dafür haben wir alles gegeben. Indem wir unser Werkzeug alle vier Stunden überprüft und bei Bedarf gereinigt haben. Jetzt brauchte es nur noch eine Prüfmethode, die uns zeigte, ob das genug war. Nur so konnten wir sicher sein, dass es in keinem der Kanäle zu funktionalen Problemen kommt. Und weil wir diese Prüfung so effizient wie möglich gestalten wollten, war es für uns keine Option, jeweils Schließbleche und Federn zu Prüfzwecken einzubauen.

Stattdessen haben wir den Durchmesser der Kanäle gemessen. In enger Zusammenarbeit mit Witte haben wir im ersten Schritt die funktionskritischen Stellen in jedem Kanal genau ermittelt. Um dann unsere Antwort auf das WIE zu entwickeln: eine Messstift-Prüfung. Dabei lassen wir Messstifte aus Metall durch die Kanäle des Schließzylinders fallen. Das Gewicht der Messstifte haben wir so abgestimmt, dass die Kraft der Federn berücksichtigt wurde, die im Schließzylinder später die Schließbleche bewegen. Fallen die Stifte problemlos durch die Kanäle, sind die Funktionsflächen in Ordnung. Herausforderung gemeistert.

Als Teil unserer Qualitätsvereinbarung mit Witte überwachen wir die besonderen Merkmale teilweise auch statistisch. Denn wenn ein Prozess fähig ist – und das ist unser Prozess, der den CpK-Wert von 1,67 bei den gemessenen besonderen Merkmalen einhält – müssen die Kanäle nur noch stichprobenartig alle 8 Stunden auf Grat und Flakes überprüft werden. So hatten wir immer einen Überblick über die Qualität unseres Teils. Und waren dabei maximal effizient.

Quote
  • Das Projektteam von brill+adloff hat uns ab Start sehr kompetent begleitet und die Kommunikation war großartig.

  • brill+adloff hat sowohl bei der APQP-Abarbeitung als auch bei der DFM-Analyse hervorragende Arbeit geleistet.

  • Die Vorbereitung auf das VDA 6.3 Audit war toll und die Kommunikation von brill+adloff stets transparent und auf Augenhöhe.

Das Ergebnis

Ein filigranes Kunststoffteil. Seit 2011 prozesssicher und ohne Ausfälle

Nachdem wir aus unserer Herstellbarkeitsanalyse in der Anfangsphase erste Änderungen mit Witte erarbeitet und abgesprochen hatten, ging es richtig los. Und wir haben mit den Learnings aus unserer Herstellbarkeitsanalyse und unseren Prüfmethoden dafür gesorgt, dass der filigrane Kunststoff-Schließzylinder zuverlässig im Rahmen der engen Toleranzen gefertigt wird und alle Funktionsmerkmale eingehalten werden.

Und das ist uns ziemlich gut gelungen. Denn seit dem Start im Jahr 2011 gab es keinen einzigen Feld- oder 0-Kilometer-Ausfall unseres Schließzylinders. Will heißen: All unsere Schließzylinder funktionieren einwandfrei – ob bei einem der vielen Millionen Endkunden oder einem OEM, wie z. B Ford. Egal, wie viel sie seit 2011 einstecken mussten. Besser kann es mit so einem filigranen Kunststoffteil gar nicht laufen.

Auch hier haben wir
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